CAORLE - 2. bis 5.7.2015


2.7.2015 – Caorle
Nach dem anstrengendem Golfevent in Atzenbrugg und nach erfolgreichem Abschluss der 14-tägigen 90er Feiern meiner Schwiegermutter haben wir uns erlaubt, eine kurze Auszeit zu nehmen. Eigentlich hatten wir wieder einmal Jesolo im Visier, aber unser bevorzugter Reiseveranstalter hatte nur mehr Caorle im Angebot. 4 Tage (3 Nächte) mit Halbpension, Strandliegen und Sonnenschirm um 300,00 € für uns Beide - da kann man nicht meckern! 

Gegen ½ 10 Uhr machen wir uns auf den Weg und nach entspannten 450 km Fahrt kommen wir kurz nach 14:00 Uhr in Caorle an. Das Hotel Etna ist schnell gefunden und wir bringen unsere Taschen aufs Zimmer. Das Zimmer ist sehr klein aber sehr sauber. Natürlich geht es sofort zum nahen Strand und ab ins Wasser. Uns erwarten sehr freundliche 28 Grad in Ufernähe. Im tiefen Wasser mögen es so 24 Grad sein – perfekt! Nach der ersten „Erfrischung“ gönnen wir uns ein Gläschen Prosecco an der Strandbar – der Urlaubsbeginn muss ja entsprechend gefeiert werden. Danach zurück auf die Strandliegen – ab in die Horizontale – und ein paar Seiten der Urlaubslektüre konsumieren. Nach wenigen Seiten macht sich bleierne Müdigkeit bemerkbar und ich versinke in einen kurzen, genussvollen Halbschlaf trotz des geräuschvollen Treibens rundherum. Gegen 18:30 Uhr geht es zurück zum Hotel – in einer Stunde gibt es Abendessen. Das Salatbuffet entspricht unseren Vorstellungen und auch der Rest ist sehr geschmackvoll. Allein der Koch hätte die 3 Minuten die er das Fleisch zu lange gebraten hat den Nudeln zukommen lassen sollen, dann hätten beide etwas davon gehabt. Zum Nachtisch wähle ich Creme Catalan, eine gute Entscheidung, die die 3 falsch eingesetzten Minuten wieder wettmacht. Danach machen wir uns auf die Piste und stellen schnell fest, dass wir mit Caorle einen Glücksgriff getan haben. Unser Hotel liegt am Rand der Flaniermeile, ruhig und beschaulich, und die Flaniermeile ist eine gute Mischung zwischen Gastronomie und Kommerz. Das Stadtzentrum mit seinen alten Bauten ist sehr schön restauriert und alles zusammen um Klassen besser als die 5 km lange Einkaufsmeile von Jesolo. Für Gerti können wir eine recht hübsche, luftige Sommerhose ergattern und entdecken unweit unserer Herberge einen großen COOP Laden, wo ich mir in den nächsten Tagen ein paar Kilo Risotto Reis besorgen werde. Es geht nichts über italienischen Risotto Reis! Gegen 23:00 Uhr fallen wir todmüde in die Heia um Kraft für den morgigen Tag zu sammeln. 

3.7.2015
Schweißgebadet erwache ich gegen 5:00 Uhr. Kopfpolster, Laken und Pyjama sind tropfnass. Es ist schon warm im Zimmer, aber so warm nun auch wieder nicht, dass man so arg schwitzt. Am Morgen untersuchen wir unser Bett genauer und stellen fest, dass die Matratzenauflage eine Inkontinenzauflage ist! Na so alt sind wird doch noch nicht, dass wir sowas brauchen. Dieses Plastikteil wird aber flugs ausgebaut!

Gegen 9:00 Uhr begeben wir uns zum Frühstück, welches nichts zu wünschen übrig lässt. Bei den Italienern besteht das Frühstück ja eigentlich nur aus Kaffee und einem Gebäck, aber unsere Herbergseltern meinen es gut mit uns. Danach marschieren wir zum COOP um den Risotto Reis zu erstehen. Normalerweise kostet der in Italien so um 1,30 € das Kg, hier in Caorle, mitten im touristischen Zentrum, sind gleiche Qualitäten erst ab 2,00 € zu haben. Wir leisten uns dennoch den Luxus, kostet Vergleichbares bei uns normal 1,00 € mehr. Im Anschluss geht es dann wieder ab an den Strand. Wir sind doch etwas überrascht, dass die Wassertemperatur merklich abgekühlt hat. Das Flachwasser, welches gestern gut 28 Grad warm war hat heute nur geschätzte 23 Grad. Aber im Gegensatz zu gestern ist das richtig erfrischend. Die Stunden vergehen mit lesen, baden, dösen. Und immer schön unter dem Sonnenschirm bleiben. Die Temperaturen liegen weit über 30 Grad und da ist Schatten wichtig. Am späteren Nachmittag hat das Flachwasser wieder die gestrige Temperatur erreicht. Obwohl wir uns eigentlich nur im Schatten aufgehalten haben wir uns einen leichten Sonnenbrand eingefangen. Nicht schlimm, aber die Haut ist merklich gerötet. Bis zum Abendessen ist es noch ein Weilchen und nach einer erquickenden Dusche wird ein wenig an der Matratze gehorcht. Die roten Hautpartien werden immer intensiver und heißer. Na wenn das mal nicht ein kapitaler Sonnenbrand wird. Zum Abendessen gibt es heute als Vorspeise ein Fisch Risotto. Dass ein Koch im Mutterland des Risotto ein solches Gericht aus dem Effeff beherrschen sollte haben wir bei der Menüauswahl vorausgesetzt. Aber was da serviert wurde ist ehrlich gesagt eine Zumutung. Kein bisschen cremig, der Reis viel zu weich gekocht und der Fischgeschmack dermaßen dominant dass es schon eines großen Hungers bedurfte um den Teller zu leeren. Im Hauptgang gab es wieder Fisch und der war ok. Die Creme Catalan zur Nachspeise war wie gestern exzellent. Bin schon gespannt, welchen Fauxpas der Koch morgen für uns als Überraschung bereithält. Nach dem Abendessen ging es noch einmal in die Ortschaft, wo heute wirklich viel los war.

4.7.2015
Wenn auch die Hoffnung bekannter Weise zuletzt stirbt, so ist diese heute Morgen mausetot. Der Sonnenbrand hat sich entwickelt und zwar zu einem kolossalen. Also heute ist nichts mit Baden. Nach dem Frühstück spazieren wir wohl bekleidet zur Marina von Caorle um noch einmal den Platz zu besuchen, wo wir vor mehr als 30 Jahren mit unserem Schiff einen geschützten Hafen fanden - nach einer stundenlangen Irrfahrt von Kroatien nach Italien. Danach geht's wieder zum Hotel in unser abgedunkeltes, gekühltes Zimmer. Lesen, schlafen und fernsehen bestimmen den heutigen Tag. Gerti macht sich am späteren Nachmittag zu einer 3-stündigen Shoppingtour auf – Beute – eine kleine Weste um grad mal 8,90 €. Pünktlich um 19:30 Uhr wird der Speisesaal geöffnet und heute gibt es für mich keinen Grund zu meckern. Primo sind heute Nudeln mit Pilzen und Speck und Secondo sind Miesmuscheln. Alles gut und reichlich. Dazu der Salat vom Buffet und eine Flasche Weißwein – heute passt das alles gut zusammen. Wir unternehmen noch einen kleinen Verdauungsspaziergang und landen schlussendlich noch in einer Gelateria wo noch 2 große Eisbecher uns zum Opfer fallen. Gegen 23:00 Uhr steuern wir wieder heimatliche Gefilde an und verrollen uns in die Heia. Hoffentlich lässt bis morgen der Sonnenbrand ein wenig nach, damit die Heimfahrt nicht zur Tortur wird. 

5.7.2015
Gleich vorweg – der Sonnenbrand brennt immer noch höllisch! Deswegen bin auch schon um 6:00 Uhr munter und vertreibe mir noch ein bisschen den Morgen mit lesen. Gegen ½ 8 gehen wird dann zum Frühstück und packen anschließend unsere Sachen. Es soll heute wieder sehr heiß werden – weit über 30 Grad. Deswegen wollen wir die morgendliche Kühle (29 Grad) nutzen um abzureisen. Die Heimfahrt verläuft recht unspektakulär und kurz vor 14:00 Uhr sind wir wieder in Mondsee. Gerade recht zum Start des Grand Prix von England in Silverstone. 


Fazit: Unterkunft ist günstig, klein und perfekt gelegen. Essen gut, wenn man auf Risotto verzichtet. Beste Reisezeit ist ab der 2. Septemberwoche. Da beginnt die Nachsaison, die Temperaturen sind perfekt und es sind nicht mehr so viele Touristen unterwegs.